USA. Wenn man Demenz-Kranken die Möglichkeit
eröffnet, mit Gleichbetroffenen in "freundschaftlichen" Kontakt zu
treten, fördert dies nicht nur ihr Wohlbefinden, es verringert auch
problematische Verhaltensweisen.
Diesen Schluss ziehen N. G. Kutner und Kollegen aus intensiven sechsmonatigen
Beobachtungen an 59 Bewohnern einer Betreuungseinrichtung für Demenz-Kranke.
Die amerikanischen Wissenschaftler untersuchten, wie vorhandene Freundschaften
sich auf erregtes Verhalten der Patienten auswirken. Als "Freunde" galten
solche Mitpatienten, mit denen ein Demenz-Kranker zusammen saß oder
spazieren ging, den er berührte oder in "Unterhaltungen verwickelte.
Die Auswertung ergab, dass "unbefreundete" Patienten mehr als dreimal
so oft bei agiertem Verhalten beobachtet wurden (12,5 Prozent der Stichproben)
als Patienten mit "Freundschaften" (3,6 Prozent der Stichproben). Kutner
und Kollegen räumen ein, dass ihre Statistik keine Rückschlüsse
auf Ursache-Wirkungsbeziehungen gestattet. So ist es durchaus möglich,
dass erregt wirkende Kranke nur ungern als "Freund" gewählt werden.
Freundschaft würde dann nicht unbedingt "beruhigen", sondern Folge
eines bereits ruhigeren Verhaltens sein.
N. G. Kutner u.a.: "Friendship" interactions and expression of agitation
among residents of a dementia care unit. Research on Aging 2000 (22)
188-205
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