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Betreuer: Demenz-Kenntnisse wirken antidepressiv

© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln

Großbritannien. Offenbar erkranken Betreuer Demenz-Kranker seltener oder weniger ausgeprägt an einer Depression, wenn sie über das Krankheitsbild der Demenz informiert sind. Dagegen wirken informierte Betreuer eher ängstlicher. Auch verhelfen fundierte Demenz-Kenntnisse den Betreuern offenbar nicht zu einem guten körperlichen Befinden. Zu diesen Ergebnissen gelangt eine Studie von C. Graham und Mitarbeitern, die 109 Betreuer von Personen mit einer leichten bis mittelgradigen Demenz befragte und dabei auch ihre Krankheitskenntnisse überprüfte. Die Autoren überlegen, ob ausreichende sachliche Information über Demenz dadurch antidepressiv wirkt,

  • daß sie Betreuern hilft, die eigenen Kompetenzen realistischer einzuschätzen und sich dementsprechend weniger hilflos zu fühlen,
  • daß sie realistischere Zukunftserwartungen entwickeln und
  • angemessenere Vergleiche anstellen.

Offen bleibt, warum informierte Betreuer ängstlicher sind. Möglicherweise liegt es daran, daß informierte Betreuer sich des zu erwartenden Verlustes bewußt sind und darauf mit Angst reagieren. Es ist aber auch nicht auszuschließen, daß von Anfang an Ängste bestanden, die die Betreuer überhaupt erst dazu motivierten, sich genau über das Krankheitsbild zu informieren.

C. Graham u.a.: Carer´s knowledge of dementia, their coping strategies and morbidity. Int. J. Geriat. Psychiatry 1997 (12) 931-936


Wir danken

für die Bereitstellung des Textes aus dem ZNS- bzw. DEMENZ-SPEKTRUM

 

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