[AlzheimerForum => Übersicht => Texte für medizinische Fachkreise => Komorbidität]

Logo: AlzheimerForum
Logo zns

Alzheimer-Demenz:

Höchstes Frakturrisiko

im Manifestationsjahr

© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln

USA. Bevor Patienten an einer Alzheimer-Demenz erkranken, ist das Frakturrisiko bei ihnen im Vergleich zu Kontrollpersonen nicht erhöht. Im Manifestationsjahr geht das Alzheimer-Leiden dagegen mit mehr als doppelt soviel Knochenbrüchen einher. Im weiteren Erkrankungsverlauf müssen die Patienten nur noch mit einem Frakturrisiko rechnen, das lediglich um den Faktor 1,1 gesteigert ist. Letzteres geht fast ausschließlich auf das Konto von Hüftfrakturen, die im Vergleich zu den Kontrollen 2,7mal so häufig auftreten. Da eine spezielle Frakturart eindeutig überwiegt, ist es unwahrscheinlich, daß den Knochenbrüchen eine generalisierte Inaktivitätsosteoporose zugrunde liegt. Vermutlich spielt die Sturzart die entscheidende Rolle. Sollte dies der Fall sein, könnte man durch gezielte Prophylaxemaßnahmen die Morbidität verringern. In einer älteren Untersuchung gelang es beispielsweise, das Hüftfrakturrisiko um die Hälfte zu senken, indem man die Hüfgelenke von Plegeheimbewohnern äußerlich durch kleine Polster schützte.

Zu diesen Feststellungen gelangen L. J. Melton und Mitarbeiter in einer retrospektiven Studie der Krankenakten von 543 Alzheimer-Patienten und einer entsprechenden Zahl von alters- und geschlechtsentsprechenden Kontrollpersonen.

L. J. Melton et al.: Fracture risk in patients with Alzheimer's disease. JAGS 42 (1994), 614-619


Wir danken

für die Bereitstellung des Textes aus dem ZNS- bzw. DEMENZ-SPEKTRUM

 

Zurück zum Anfang des Dokuments