Ich heiße Gabriele Steininger und bin seit 1990 pflegende Angehörige.

Jahrelang kümmerte ich mich neben der Erziehung meiner eigenen drei Kinder um die Versorgung meiner Schwiegermutter - zuerst zu Hause, später im Heim. Der von mir initiierte Umzug ins Heim war beileibe kein "Abschieben", denn auch in Heimen ist der Einsatz der Angehörigen dringend erforderlich.

Da ich nach der Familienphase in meinen Beruf als Diplom-Bauingenieurin nicht mehr zurückkehren konnte, machte ich mein Hobby, das Schreiben, zum Beruf und wurde Freie Journalistin mit dem Schwerpunktthema "Soziales". Seit Herbst 1998 bin ich aktives Mitglied unserer Internet-Selbsthilfegruppe, wo ich den Mann meines Lebens traf. Seine Frau ist bereits 1998 mit 50 Jahren als Alzheimerpatientin diagnostiziert worden. Damals war die kleine Tochter gerade mal drei Jahre alt. Nach vielen ungewöhnlichen Wegen haben wir eine Möglichkeit gefunden, unsere Kranke gemeinsam durch die mal mehr, mal weniger schwierige Zeit zu begleiten und uns auch gemeinsam um das kleine Mädchen zu kümmern, das mit offenen Sinnen den Verfall der Mutter miterleben muss.

Nicht nur durch eigene Erfahrung, sondern auch durch den Kontakt zu unserer "Liste" kennen wir die Höhen und Tiefen, die Anfänge und das Ende der Krankheit. Wir haben uns mit "Validation" (dem Eingehen auf den momentanen Zustand des Kranken) ebenso beschäftigt, wie mit der Frage danach, was man einem Alzheimerkranken im Alltag noch zutrauen kann (sollte) oder nicht.

Falls Sie Fragen zum Umgang mit den Kranken haben und im Alzheimerforum keine Antwort finden, dann schreiben Sie mir! Aber vielleicht sollten Sie sich zuerst hier schauen, was andere schon gefragt haben - da ich wegen der Familiensituation nur begrenzt Zeit habe.