© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln |
Deutschland. Gruppenschulungen ihrer Angehörigen
zahlen sich für demente Patienten messbar aus: Gedächtnisassoziierte Alltagsleistungen
der Kranken bessern sich signifikant, gleichzeitig nehmen motorische Unruhe und Angst
ab. Diese schon länger vermuteten Zusammenhänge belegen M. Haupt und
Kollegen erstmalig in einer Studie an 14 Demenz-Kranken und ihren pflegenden
Angehörigen. Letztere besuchten 12 Wochen lang eine von zwei Gruppen mit
jeweils 7 Angehörigen. In den 90minütigen Sitzungen erhielten sie
Informationen über alle wichtigen Gesichtspunkte der Demenz-Erkrankung (wie
Symptome, Verlauf, Beziehung zwischen Angehörigen und Patienten, emotionale
Probleme usw.). Die Treffen waren strukturiert und umfassten u.a.
Eingangsrunden, gemeinsame Erarbeitung des jeweiligen Schwerpunktthemas,
Austausch und Verbalisierung relevanter Emotionen, Entwicklung von
Problemlöse-Strategien, Abschlussrunden und die Aushändigung schriftlichen
Materials.
Die günstigen Effekte der Angehörigenarbeit auf Demenz-Kranke führen Haupt und Kollegen darauf zurück, dass es den Pflegenden möglich wurde, die Patienten kompetenter zu führen und zu begleiten. Dies verbesserte nicht nur das Befinden der Kranken, sondern erschloss ihnen auch größere Leistungsreserven. Die durch die Angehörigenarbeit ausgelösten Veränderungen wurden mit Hilfe anerkannter Beurteilungsskalen erfragt. M. Haupt u.a.: Verbesserung von Unruhezuständen und Angst bei Demenzkranken nach psychoedukativer Gruppenarbeit mit pflegenden Angehörigen. Fortschr. Neurol. Psychiat. 2000 (68) 216-223 |
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