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Der validierende Umgang mit den Gefühlen und Bedürfnissen des Demenzkranken

Validation heißt, dem Dementierenden in dessen innere Welt

- folgen, sie zu

- benennen und zu

- bestätigen.


 

Die 11 Validations-Techniken sind:

1.Zentrieren

- prüfen, ob ich als Validierender momentan in der hierzu notwendigen Verfassung bin

- Leermachen, die eigenen Emotionen loslassen

- sich auf den Dementierenden einstellen, sich einfühlen

2.W-Fragen stellen, um Fakten zu erfahren, ohne Gefühle anzusprechen

- Wer, was, wo, wann, wie, ...

- aber niemals warum!

- nach dem Gegenteil fragen

- nach Extremen fragen

3.aufrichtiger, intimer Blickkontakt
4.Mit deutlicher, tiefer u. liebevoller Stimme sprechen
5.Körperkontakt

- wird im frühen Stadium häufig abgelehnt

- wird später als angenehm empfunden

- Berührungen wecken Erinnerungen (z.B. Streicheln erinnert an Mutter)

6.Wiederholen

- gleiche Worte, aber

- bestätigender oder

- fragender Unterton

7.Gesagtes verdeutlichend umschreiben

- Kernaussage wiederholen

- die selben Schlüsselworte verwenden

8.Rückblicken

- über die Vergangenheit reden heißt, sie zu aktualisieren

- Fragen zur Vergangenheit stellen

9.Mehrdeutigkeit

- Dinge unbestimmt benennen: es, sie, etwas

- gibt Raum, das auszudrücken, was im anderen vorgeht

10.Spiegeln

- auf die Körpersprache achten

- die selbe Haltung oder Körperspannung annehmen

- nicht nachäffen => der Gespiegelte fühlt sich verspottet

- respektvolles Spiegeln bedeutet: den anderen ernst nehmen und ihn verstehen

11.Das Verhalten mit den Gefühlen und unerfüllten menschlichen Bedürfnissen in Verbindung bringen

- Demente wollen ihre Gefühle äußern, während ein anderer ihnen zuhört und die Gefühle benennt

- verbalisierte Gefühle belasten weniger

©Rosemarie Drenhaus Wagner (Validation-Worker)

Teilweise Mitschrift aus dem Video "Nähe":

Wenn man Dementierende so akzeptiert wie sie sind, kann man ihnen sehr nahe kommen. Die meisten Menschen haben das Bedürfnis nach Nähe und Intimität und demente Menschen sind darin nicht anders. Will man sie verändern, sie zurückholen in die Wirklichkeit, dann verliert man den Kontakt. Sie werden ärgerlich, fühlen sich unverstanden und entwürdigt.

Demente Menschen haben genauso viele und genauso differenzierte Gefühle wie jeder andere auch und sie wollen diese gerne äußern und mit anderen teilen. Es ist also an dem Anderen, Familie, Versorgenden und Betreuern, sie zu verstehen und zu respekieren.

Umgang mit dementen alten Menschen bedeutet, nach Möglichkeiten zu suchen, miteinander zu kommunizieren, mit Worten, Gesten, Blickkontakt und Berührungen.

Vieles ist verloren gegangen: Das Erinnerungs- und Denkvermögen, das Wissen, wie Dinge zu tun sind, der für uns normale verbale Kontakt.

...

Es ist auch wichtig, über ihre Lebensgeschichte informiert zu sein. Nicht aus Neugier oder um sie zu analysieren, sondern um die Dementierenden zu verstehn und ihnen leichter in ihre innere Welt folgen zu können.

Validation heißt: Folgen in die innere Welt von dementen alten Menschen, diese innere Welt akzeptieren, benennen und bestätigen. Wenn der Prozeß weiter fortschreitet, stehen dem Dementierenden keine Worte mehr zur Verfügung. Sie brauchen andere, um die Worte für sie auszusprechen.


 

 

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