Kommunikation
über Dinge reden, die für den Kranken von Bedeutung waren und eventuell noch sind, verleihen Sicherheit und
stärken Selbstvertrauen
Ereignisse aus dem Leben vorzugsweise zwischen 15. und 25. Lebensjahr
(siehe RASEHORN: Reise in die Vergangenheit ISBN 3-87870-278-7)
alte Fotos und Utensilien aus dieser Zeit beschaffen (Erinnerung = Identität) und darüber reden
Worte und Ausdrucksweisen verwenden, die zur Biographie passen
Orientierungshilfen
zur Biographie passende Stützen für das nachlassende Gedächtnis anbieten
basale Stimulation
interessante, möglichst zur Biographie passende Materialien zur Beschäftigung anbieten
Verhaltensregeln bei motorischen Störungen (Apraxie)
Vorhandene Fähigkeiten fördern, statt verlorene reaktivieren zu wollen!
Aufgabe von Hobbys, die große Geschicklichkeit erfordern, akzeptieren! z.B.:
- Klavierspielen
- Handarbeiten (Stricken, Häkeln, Nähen, Knüpfen)
- Malen, Basteln (Heimwerken)
Auf keinen Fall zum Weitermachen überreden oder auffordern!
Dies macht Hilflosigkeit noch deutlicher und
treibt den Kranken in die Verzweiflung
Statt dessen: Leichtere Arbeiten anbieten - möglichst mit Bezug zur Biographie!
schwierige Pflegesituationen richtig einschätzen
Situation: Wie jeden Abend weigert sich Hr. M. ein Bad zu nehmen. Seine Tochter wird energisch.
Reaktion von Hrn. M.:
- Er regt sich auf und beginnt Streit,
- wird laut und schlägt um sich,
- will sich nicht ausziehen lassen.
Reaktion seiner Tochter:
Naßgeschwitzt gibt sie nach einiger Zeit das Vorhaben auf, um es am nächsten Abend erneut zu versuchen.
Biographie: Hr. M. hat sein Leben lang stets sehr großen Wert auf seine Selbstbestimmung und Körperhygiene
gelegt.
Analyse: Hr. M. kann aufgrund seiner eingeschränkten Denkfähigkeit selbständig kein Bad mehr nehmen, da ihn
die komplizierte Folge von Handlungsschritten überfordert:
- aufknöpfen,
- ausziehen,
- in die Wanne steigen,
- hinsetzen, usw.
Er ist abhängig bei der ganz persönlichen Hygiene.
Sich nackt von einer anderen Person helfen lassen zu müssen, erschreckt und verletzt ihn.
Der Rollentausch belastet ihn:
Er, der immer starke Vater, an den sich die Tochter stets anlehnen konnte, ist jetzt hilflos und von ihr abhängig.
Möglicherweise hält er die Tochter für eine fremde Person.