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Betreuung und Pflege Alzheimer-Kranker

1995 Rosemarie Drenhaus-Wagner
staatlich anerkannte Altenpflegerin
Stand: April 14, 1998
"Dieses Curriculum wurde für eine umfangreiche Vortragsreihe zum Thema "Der einfühlsame Umgang mit den Defiziten, Bedürfnissen und Gefühlen Demenzkranker" aus einer Fülle allgemein zugänglicher Fachliteratur (Büchern, Broschüren, Fachzeitschriften, etc.) zusammengetragen, neu gegliedert und in "strukturiertes Deutsch" übersetzt, zum Teil auch um eigene Beiträge ergaenzt. Die Autorin erhebt ausdrücklich nicht den Anspruch geistige Urheberin all der hier wiedergegebenen Sachinformationen, Hinweise und Tips zu sein. Es wäre im Nachhinein nur mit grossem Aufwand möglich die jeweilige Quelle zu zitieren und würde auch erheblich die Lesbarkeit stören. Zudem ist oftmals der eigentliche Urheber kaum auszumachen - zu sehr gleichen sich in vielen Punkten die Inhalte der verschiedenen Publikationen. Wir bitten daher die "Erfinder" von Methoden, Techniken und Tips um Verständnis, und verweisen an dieser Stelle nur ganz allgemein auf unsere Literaturliste (siehe Unterpunkte zu 2.16 des Top Level Inhaltsverzeichnisses)."

ø Die Alzheimer-Krankheit ø Situation der angehörigen / Verlust der Merk- & Denkfähigkeit ø Verlust der Orientierung (Zeit, Raum, Situation, Personen, Ich, eigenen Körper) ø Störung der Kommunikation ø motorische Defizite ø Verhaltensstörungen

Von A - Z in Stichworten in 7 Teilen

1.1 Historie

Antike: Abnahme der Gedächtnisleistung und Verstandeskraft ohne erkennbare Ursache bei hochbetagten Menschen belegt.

1797: Der franz. Arzt Pinel prägt dafür den Begriff "Demenz" (de = ohne, mens = Verstand).

1854: Rudolf Virchow benennt die Plaques im Gehirngewebe Amyloid (Stärkeähnliches), da sich diese Eiweißablagerungen wie Stärke einfärben lassen.

1859: Der Chemiker KekulŠ, Entdecker des Benzolringes, erkennt, daß es sich bei dem Amyloid um eine eiweißhaltige Substanz handelt.

um 1900: Als Ursache für senile Demenz wird normale Hirnalterung angenommen, die einhergeht mit:
- einer Schrumpfung des Gehirns
- klümpchenförmigen Gebilden im Gehirn (senilen Plaques).

1906: Der Nervenarzt Alois Alzheimer glaubte zunächst eine neue Krankheit entdeckt zu haben, als er die selben Verfallserscheinungen jedoch in ungewöhnlich starker Ausprägung und sehr raschem Fortschreiten bei einer 51 Jahre alten Patientin beobachtete. Bei der Obduktion der im Alter von 56 Jahren Verstorbenen entdeckte er neben unzähligen Plaques auch noch Veränderungen die bislang noch nie beschrieben worden waren:
- hoher Verlust von Nervenzellen
- Neurofibrillenbündel innerhalb vieler überlebender Zellen Vortrag "Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde" fand kein Interesse bei den Kollegen:
- keine Diskussion
- keine Kritik
- Entdeckung paßt nicht in das damalige psychologische Weltbild: Schwachsinn wurde als Folge unzüchtigen Lebenswandels angesehen.

Am 4. November 1906 starb die Patientin Auguste Deter Auguste Deter, deren Gehirn Alois Alzheimer untersuchte. Stern 07.04.06
Mit einer gewissen Berechtigung kann dieses Datum als Beginn der Alzheimer-Forschung angesehen werden.

Hundert Jahre Alzheimer FAZ 11.10.06

Alzheimer - ein Jahrhundert lang Die Welt 25.10.06

Eine Bestandsaufnahme nach 100 Jahren Alzheimer-Forschung Deutschland-Radio 29.10.06

"Wie heißen Sie? Auguste. Wie heißt Ihr Mann? Ich glaube Auguste..."Ärzte Zeitung 03.11.06

Eine merk-würdige Medizingeschichte Deutschlandradio 02.11.06

Entdeckung einer Volkskrankheit Deutschlandradio 04.11.06

Biografien:
Michael Jürgs: Alzheimer - Spurensuche im Niemandsland gebunden, Broschiert
Konrad und Ulrike Maurer: Alzheimer


1911: Alzheimer stellt gleichartige Gewebsveränderungen des Gehirns auch bei Fällen von seniler Demenz fest. Er kommt zu der Überzeugung, daß die senile Demenz eine später einsetzende und langsamer verlaufende Variante der von ihm 1906 beschriebenen Krankheit ist.
Diese Auffassung hat bis heute zu der unzutreffenden Unterscheidung von seniler und präseniler Demenz geführt.

ca. 1980: Beginn der intensiven mikrobiologischen Erforschung der Alzheimer- Krankheit.

1985: Gründung einer Alzheimer-Sprechstunde an der Psychiatrischen Klinik der TU München, aus der 1 Jahr später die1. Alzheimer-Gesellschaft hervorgeht.

1986: Prof. Beyreuteher weist die Herkunft des 1984 Amyliod-Proteins als ein Bruchstück eines Rezeptormoleküls der Zellmembran nach, das sich im Zellinnern ablagert, falls die Zellmembran "ranzig" wird (oxydiert). Diese Entdecckung markiert den Weg einer molekular orientierten Alzheimer- Forschung.

1993: Prof. Bauer deckt Zusammenhänge zwischen verschiedenen Formen der Demenz und der psyschosozialen Belastung im Vorfeld der Krankheiten auf (seine Thesen sind z.Zt. umstritten).

Heute: Der Stand der Forschung ist vergleichbar mit dem der Krebsforschung in den 50er Jahren. Obwohl auf einen Aidskranken 10 Alzheimerkranke kommen, wird in die Aids-Forschung mehr Geld investiert.
In 25 Jahren hofft man eine auf den Ursachen der Krankheit aufbauende Therapie entwickelt zu haben.

1.2 Einordnung der Krankheit

1.2.1 Krankheitscharakteristika

 


 

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